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Über namenlose Strände,
eine geplatzte Karriere als Bankkaufmann und Stefan Zweig.
Chris Zitta hat ein Soloalbum fertiggestellt. „Gestern war gestern“ heisst sein Erstlingswerk und es ist samt und sonders aus eigener Feder entsprungen. Wie macht man sowas? Wie
schreibt, textet, komponiert man ein ganzes Album, produziert es noch dazu teilweise in den eigenen 4 Wänden und schafft es Qualität zu liefern, die wir seit der – Gott hab sie selig –
goldenen Ära des Austropop’s nicht mehr gehört haben?
Ein Song entstanden aus der Notwendigkeit abzurüsten, downzusizen, alles zu filtern was an unnötigen Informationen tagtäglich so rein flattert. Von unbezahlten
Rechnung, vom Nichtraucherschutz bis zu Registrierkassen – der Regulierungswahn macht einem das Leben permanent ungemütlich, aber -man kann sich wirklich nicht um alles kümmern.
Road Crew
Jahrelange Tour-Erlebnisse werden auf 3 Minuten komprimiert und Gedenken all jener Menschen, die nie im Rampenlicht stehen, ohne die allerdings keine Tour auf dieser
Welt möglich wäre. Die Künstler haben es ja eigentlich leicht, sie treten auf – sie treten ab. Die Arbeit machen Roadies, Techniker, die Crew. Dankbarkeit und Respekt.
Gute alte Zeit
Ja, der Mensch, und speziell das goldene Wiener Herz wird immer „sudern“. Früher war alles besser. Früher sagten das die Leute aber auch, und die vor ihnen – detto. Es endet nicht, aber wenn wir
ehrlich sind – es war zu keiner Zeit auch nur irgendwas besser. Nur anders.
Brüderlein trink
Basiert auf der inspirierenden Lebensgeschichte von Stefan Zweig. Ein typischer Wiener Jude, der von der glorreichen Kaiserzeit bis hin zum Wahnsinn des Nationalsozialismus alles erlebt hatte und
schlussendlich heimatlos und enteignet an gebrochenem Herzen seinem Leben ein Ende setzte. Trink, Brüderlein, trink, betäube dich, dann musst du nicht hinsehen, denn die Geschichte wiederholt
sich immer und immer wieder. Als sarkastischer Hieb auf die Absurdität der heutigen Zeit.
Gestern war gestern
Es ist leicht auf den Punkt zu bringen: Die Vergangenheit war schon, die Zukunft ist noch nicht da, also bleiben wir doch einfach im Hier und Jetzt. Das ist der einzige Moment in dem wir
wahrhaftig leben.
Der Seemann
Ist eine Aufforderung zum Träumen, seine Phantasie spielen zu lassen, seine eigenen Abenteuer in Angriff zu nehmen, anstatt an den Lippen anderer zu hängen, wenn die von ihren erzählen. Es ist
nie zu spät, zu leben, etwas anzupacken, anzupacken und weiter hinaus zu schwimmen als man es selber für möglich gehalten hätte. Wäre es nicht schlimm am Ende seiner Tage drauf zu kommen, wie
viele Gelegenheiten man verpasst hat?
Regen
Ist der Beweis dafür, dass es eine Verbindung zwischen Menschen gibt, jenseits von Zeit und Raum. Der Song entstand in einer Regenphase auf der Insel, die den letzten Rest von Handyempfang
wegspülte. In einer Phase der tiefen Trauer und Sorge ob der Familie daheim, scheinbar grundlos, erschien der Song wie ganz von selbst, er wollte nur noch zu Papier gebracht werden. Als sich der
Regen verzieht, folgte der Kontrollanruf zu Hause und Chris erfährt tatsächlich, dass sein Lieblingsonkel einen Herzinfarkt hatte, aber ausser Gefahr sei. Es geht um Abschiede, emotional
Bewegendes und schlussendlich um den Tod höchstselbst.
Für immer Du
Ein musikalischer “Tarantino” Film ohne überlebende. Toxische Beziehungen sind es Wert geführt zu werden, da sie wohl die spannendsten sind die das Leben zu bieten hat. Die Narben
daraus bleiben für immer.
Jung und frei
Wir waren wild, wir waren jung, wir waren frei. Im Original hatte der Song eine dritte Strophe, die der gegenwärtigen, leicht melancholischen Tatsache – Ich bin nicht mehr jung – weichen musste.
Frei? Frei bin ich immer noch, so frei man in diesem System tatsächlich sein kann.
Anstatt der dritten Strophe ziert nun das „längst totgeschwiegene“ Gitarrensolo den Schluss und sagt – ich lebe, ich verbeuge mich vor allen heimischen Gitarristen, Freunde wie einem Milan Polak,
Wegbegleitern wie einem Didi Baumgartner und jungen Talenten wie einem Leo Luca Bei.
Kokain
Auch zum Thema autobiographisch? „Der Teufel hat eine Tochter, die war die ganze Nacht da“. Jeder der auch nur ein paar Jahre in der Musikbranche verbracht hat, versteht diesen Text ohne weitere
Erklärungen.
Zeitloch
Behandelt die grossartigen Abende, an denen man einfach nicht heimgehen will. An denen zum Beispiel im Stadtbahnbogen, in einem Lokal, gejammed wird bis zum Morgengrauen. Bis der Zeiger der Uhr
0600 zeigt und man sich fragt, wo ist die Zeit jetzt eigentlich hin? Verflogen.
Beim Wirten beinand
Ein Tribute an die „Bottle Buam“, an Alkbottle. Als Erinnerung an die Zeit als alle anderen „deppat“ beim Wirten Fußball geschaut haben und nur einer – ein gänzlich TV-Sport Uninteressierter im
Nebenzimmer saß und Songs schrieb. Selbstredent, wer das wohl gewesen sein könnte…
Wir können gehen
Ist ein schöner Schluss, zweideutig, witzig, mit dem rotzig-frechen, leicht ordinären Wienerlied Schmäh. Jeder kennt das, wenn Frau zu einem sagt – „Schatz, wir können gehen“, kann man sich
getrost noch eine drehen. Oder ein Buch lesen. Oder oder. Mit Augenzwinkern und Charme.